Mittwoch, 16. Februar 2011

Morgen

Der Wecker klingelt. Ich stehe auf. Lange. „Wie kann man lange aufstehen?“, frage ich mich.
„Wieso frage ich mich?“, frage ich mich.
Ich bin sowieso der Meinung, die Leute sollten nicht sich fragen, sondern irgendjemand anderen, der vielleicht auch wirklich Antworten auf diese Fragen geben könnte. Gott zum Beispiel… oder die Frau auf Astro TV.
Ich meine, entweder man weiß Bescheid, oder nicht. Ich persönlich bin einem Problem noch nie auf den Grund gegangen, indem ich mich selbst etwas gefragt hätte. Aber genug davon.
Ich bewege mich also langsam aus meinem Bett, stolpere über einen Wäschehaufen, den ich eigentlich seit zwei Wochen wegräumen wollte und krache ungebremst mit dem Kopf auf den Boden. „Wieso habe ich den Haufen eigentlich immer noch nicht weggeräumt?“, frage ich mich.
Mit großer Anstrengung gelingt es mit, mich wieder in senkrechte Position zu begeben. An die Kriechtiere unter den Lesern: Üblicherweise pflege ich, mich auf zwei Beinen fortzubewegen.
Ich schüttle meinen Kopf, um eine merkwürdig riechende Unterhose, die den Weg an mein Ohr gefunden zu haben scheint, auf den Boden der Tatsachen zurückzubringen.
Ich begebe mich in die Dusche. Überraschenderweise geht der Duschvorgang ohne größere Zwischenfälle vonstatten. Als ich zur Zahnbürste greife, bemerke ich, dass der Akku schon wieder entladen ist. Dieser ganze technische Schnickschnack ist eindeutig überbewertet. Mit ungeputzten Zähnen und starkem Mundgeruch, begebe ich mich Richtung Auto. „Wird schon keiner so genau hinriechen.“
„Wo habe ich eigentlich die Schlüssel gelassen?“, frage ich mich, während ich an der Autotür rüttle.
Morgen.

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